Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages gegen den Schmerz, zu welchem die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. jedes Jahr aufruft, lädt dieses Jahr im Gemeinschaftskrankenhaus die Gesellschaft der Freunde und Förderer ein.
Die Gesellschaft der Freunde und Förderer ermöglicht die Kunst- und Musiktherapie für Schmerzpatienten.
Mit dabei ist deshalb auch der Bonner Gospelchor, welcher in diesem Jahr bereits ein Gospelkonzert im Petrus Krankenhaus gab.
Zudem informiert Dr. Inge Ermerling, die Leiterin der Sektion Schmerztherapie im Petrus Krankenhaus, über die Chronifizierung von Schmerzen. Die Psychologin Silke Joester wird über den therapeutischen Nutzen von Kunst und Musik in der Behandlung von Schmerzen sprechen.
Die Sektion Schmerztherapie, legt in Bonn ihren Schwerpunkt auf Kopf- und Rückenschmerzen. Beide Arten können aufgrund ihrer Häufigkeit durchaus als Volkskrankheiten bezeichnet werden, da viele Millionen Menschen in Deutschland an diesen chronischen Schmerzen leiden. In der Abteilung findet eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Psychologen, Fachärzten für Schmerztherapie bis hin zu Physiotherapeuten statt. Somit erfährt jeder Patient die individuell optimale Behandlung.
Frau Dr. Inge Ermerling setzt bei chronischen Schmerzen auf die multimodale Schmerztherapie. Dies ist erwiesenermaßen die einzig effektive Therapie.
Sie besteht aus mehreren Behandlungsmodulen wie Medikamenten, psychologische Entspannungstechniken, Verhaltenstherapie, invasiven Verfahren und Physiotherapie.
Dies stärkt den Patienten und führt zu einer Linderung seiner Schmerzen.
Frau Dr. Ermerling, es gibt mehr als 200 Arten von Kopfschmerzen, wie soll man da die richtige Behandlung finden?
Dr. med. Inge Ermerling: Zur Klärung der Kopfschmerzursachen ist eine gezielte Befragung, Untersuchung, und das Führen eines Kopfschmerz-Tagebuchs wichtig. Vorrangig ist heraus zu bekommen, ob es sich um primäre oder sekundäre Kopfschmerzen handelt. Sekundäre Kopfschmerzen treten in Folge von anderen Erkrankungen auf. Wir fragen unter anderem nach Häufigkeit, Art und Dauer, dem Kopfbereich sowie nach weiteren Krankheitszeichen.
Wenn die Art des Schmerzes feststeht, wissen Sie dann ein Allheilmittel?
Dr. med. Inge Ermerling: Nein, denn der Kopfschmerz ist ein Symptom und hat viele Auslöser. Wir unterscheiden Medikamente, die akut im Anfall helfen, von Medikamenten, die vorbeugend eingesetzt werden. Aber Medikamente allein helfen häufig nicht. Wir wenden ganzheitliche Methoden bei unseren Patienten an.